Die Kunststoffindustrie verarbeitet einen signifikanten und konstant wachsenden Anteil an der Produktion von Titandioxid-Pigmenten (ca. 25 Prozent). Die Nachfrage nach Kunststoffen wächst aufgrund der relativ geringen Produktionskosten oder auch hoher Widerstandsfähigkeit, langer Lebensdauer, Korrosionsbeständigkeit und der ästhetischen Eigenschaften. Kunststoffe verdrängen daher immer häufiger traditionelle Materialien: Holz, Stahl etc.
In der Kunststoffindustrie verwendete Pigmente:
Die Mehrzahl der mehr als 50 verschiedenen Kunststoffarten ist transparent und farblos.
Einige dieser Kunststoffe werden in ihrem transparenten Zustand verwendet.
Fraglos die Mehrheit der Kunststoffe bedarf einer Pigmentierung, um den Endprodukten Undurchsichtigkeit und eine adäquate Farbgebung zu verleihen.
Die chemische Reaktionsträgheit, die Fähigkeit zur Absorption von UV-Strahlung und die hervorragenden optischen Eigenschaften von Titandioxid machen es zu einem idealen Pigment zur Sicherstellung der Deckkraft und sind der Grund für seine Verwendung in der Mehrzahl aller Kunststoffprodukte. Von den bei der Pigmentierung von Kunststoffen eingesetzten Titandioxidpigmenten werden eine gute Dispergierfähigkeit, ein neutraler Farbton, ein hohes Deckvermögen und die Eignung zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der pigmentierten Produkte gegenüber erhöhten Temperaturen und Witterungsfaktoren verlangt. Aus den zuvor genannten Gründen finden überwiegend Rutil-Marken Einsatz. Anatas-Marken werden nur verwendet, wenn ein neutraler Farbton und ein geringer Abrieb verlangt werden. Die Menge an verwendetem Pigment im Verhältnis zum Gewicht des pigmentierten Produkts ist relativ gering (im Vergleich zu Beschichtungen) und beträgt üblicherweise nicht mehr als einige Prozent (diese Menge reicht aus, um die gewünschte Undurchsichtigkeit zu erzielen). Angesichts von Umfang und Dynamik der Kunststofferzeugung ist der Verbrauch von Titandioxidpigmenten in diesem Industriesektor jedoch groß und nimmt eine zunehmend wichtigere Rolle ein.
Thermoplaste
Die Produktion von Thermoplasten verbraucht etwa 90 Prozent des Titandioxids, das insgesamt in der Kunststoffindustrie eingesetzt wird. Grund ist die große Popularität der Kunststoffe, die zu dieser Gruppe zählen: Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol usw.
Von den Titandioxidmarken finden in dieser Gruppe vor allem zwei Marken großes Interesse:
- Marken mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber atmosphärischen Einflüssen, die zu diesem Zweck speziell oberflächenbehandelt wurden mit Siliziumoxiden, Aluminiumoxiden oder in einigen Fällen Zirkoniumoxiden,
- Marken mit geringer Widerstandsfähigkeit gegenüber atmosphärischen Einflüssen, oberflächenbehandelt nur mit Aluminiumoxid.
Die erste Gruppe wird dank ihrer hohen Widerstandsfähigkeit von allem in Produkten eingesetzt, die starkem Lichteinfall oder, breiter gefasst, starken atmosphärischen Einflüssen ausgesetzt sind (z. B. Fensterrahmen, Außenverkleidungen, Bodenbeläge usw.)
Die zweite Gruppe wird zur Pigmentierung von Produkten verwendet, die nicht einem längeren Einfluss von atmosphärischen Bedingungen ausgesetzt sind und häufig eine kurze Lebensdauer haben (Folien, Eimer, Behälter, Küchenware, Einwegbesteck usw.).
Duroplaste
Die Verwendung von Titandioxid bei Duroplasten ist nicht so bedeutend wie bei Thermoplasten. Mehrheitlich müssen Duroplaste entweder aufgrund ihrer Eigenschaften oder aufgrund der Anwendungsbedingungen bei ihrem Einsatz mit Titandioxidmarken pigmentiert werden, die eine ausreichend hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Licht oder atmosphärischen Einflüssen aufweisen. Der detaillierten Auswahl eines Pigments sollte eine umfängliche Analyse der spezifischen Eigenschaften des Kunststoffes und seiner Anwendungsbedingungen vorausgehen.
WISSENSBASIS
Titandioxidpigmente werden aus schwarzen Rohmaterialien hergestellt.
Die Chemie ist ein Gebiet voller Überraschungen. Ja, es ist wahr. Das beste Weißpigment wird aus schwarzem Rohmaterial hergestellt, vor allem aus Ilmenit (natürliches Mineral) oder Titanschlacke (Erzkonzentrate).
Eisensulfat – ein anerkanntes Zwischenprodukt in der Chemieindustrie
Seit vielen Jahren wird Eisensulfat zur Herstellung von Koagulationsmitteln für die Abwasserreinigung und -aufbereitung verwendet. Es dient auch der Herstellung von Eisenpigmenten. In der Zementindustrie wird es als Reduktionsmittel von sechswertigem Chrom verwendet, das nekrotisierende [...]